Die Gemeinde Stäfa bewirtschaftet zahlreiche Schutzgebiete und Inventarobjekte. Informationstafeln an den jeweiligen Orten sensibilisieren die Bevölkerung auf einen sorgfältigen Umgang mit diesen Zonen. Die Tafeln sollen nun nach und nach aktualisiert werden.
Wer aufmerksam durch das Dorf spaziert, braucht gar nicht weit zu gehen, um Oasen für die heimische Flora und Fauna zu entdecken. Über die 8,59 km² Gemeindefläche sind 38 Schutzgebiete und über 100 Inventarobjekte verteilt. Bei manchen handelt es sich um Mager- oder Trockenwiesen, Obstgärten, Hecken oder Bäume, bei anderen um ganze Lebensraumverbünde, etwa am Unteren Lattenberg, am Vorderen Risirain, in Torlen und in Brünishausen.
Lebensraum und Augenweide
Der Besuch dieser Gebiete lohnt sich nicht nur für Biologie-Interessierte, sondern für alle, welche die besondere Ästhetik gesunder Natur zu schätzen wissen: Der Lattenberg etwa ist mit seinen einheimischen Hecken, Obstbäumen und den Reptilienburgen zwischen Rebstöcken Lebensraum für viele Insekten, Reptilien und kleine Säugetiere und Augenweide zugleich.
Spannend ist auch der Weg vom Frohberg hinunter zum Dorf, wo Spazierende neben einer reichen Vogelwelt im Naturschutzgebiet auch eine spektakuläre Aussicht auf See und Alpen erwartet. Auch kleinere Objekte sind sehenswert, etwa die Blutbuche und die Sommerlinde im Mutzmalen oder der Stauteich in der Üriker Matt.
An vielen dieser Orte bieten von der Gemeinde aufgestellte Tafeln Hintergrundinformationen: So erfahren die Spazierenden, was ein Molasse-Aufschluss oder ein Ried ist, welche Tierarten von Trockenwiesen profitieren oder welche essbaren Früchte in einer heimischen Mischhecke wachsen.
Gleichzeitig sollen diese Tafeln auf den besonderen Wert der Flächen aufmerksam machen und so die Bevölkerung für einen sorgfältigen Umgang sensibilisieren. Im August 2024 wurden zwei neue Tafeln am Lattenberg und bei der Rhynergrube montiert. „An diesen Standorten fanden in jüngster Zeit Partys statt oder sie wurden als stilles Örtchen genutzt“, erklärt Lilian Walder vom Fachbereich Raumplanung. Sie hofft, dass die Tafeln dazu beitragen, ein Bewusstsein für Naturschutz zu schaffen.
Zeugen früherer Bewirtschaftungsformen
Gepflegt werden diese Naturschätze von Fachleuten wie Landwirten und Gartenfachpersonen, welche die im Pflegevertrag geregelten Aufgaben ausführen. Anlaufstelle für die Bewirtschaftenden sind in erster Linie die Objektbetreuenden der kommunalen Natur- und Landschaftsschutzkommission. „Ohne diese Unterstützung könnte die umfangreiche Pflege, von Mähen und Schneiden über Neophytenbekämpfung bis hin zu Freihalten besonnter Sandsteinwände oder Steinlinsen, nicht geleistet werden“, zeigt sich Lilian Walder dankbar.
Wie wichtig es ist, besondere Strukturen zu schützen, ist in der kommunalen Verordnung über den Natur- und Landschaftsschutz festgehalten. Das Ziel sei die umfassende und ungeschmälerte Erhaltung der Schutzobjekte als Lebensräume seltener und geschützter Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensgemeinschaften sowie als wesentliche Elemente der Landschaft und als Zeugen früherer Bewirtschaftungsformen.
Es lohnt sich also, beim nächsten Spaziergang im Dorf und dem Naherholungsgebiet die Augen offen zu halten.